Mutti, Mutti, er hat gar nicht gebohrt (…schön wärs)

Der erste Zahnarzt meines Lebens war ein Berliner mit einem merkwürdigen Humor und der Auffassung, dass Schmerzen zu einem Zahnarztbesuch gehören wie rote Füße zum Traubenstampfen. Immerhin bei einer Wurzelbehandlung erbarmte er sich und setze eine Betäubung. Der nächste Zahnarzt war da schon besser, er betäubte vorsorglich und in ausreichender Dosis. Dass man dafür für den Rest des Tages nicht mehr zu vernünftiger Konversation und einer Flüssigkeitszufuhr ohne Sabbern fähig war… egal. Hauptsache einigermaßen schmerzfrei. Der dritte Zahnarzt war vor Ort und sofort mein Freund, als er nach einem Check meiner nicht wirklich schönen Zähne zu meinem Erstaunen feststellte, dass eine solide Reinigung schon ausreichend wäre, ansonsten würde das schon passen. Letztes Jahr, ein Tag vor Heilig Abend, kam ich in den Genuss eines weiteren Zahnarztes, der mir eine geschasste Krone wieder aufsetzte und mich mit einem düsteren “Den Rest machen wir nächstes Jahr. Das wird viel Arbeit” in die Feiertage entließ. Morgen dann der nächste Zahnarzt, bzw. erstmal die Dentalhygienikerin, die sich an den Beisserchen auslassen darf. Da wird sich zeigen, ob sie bei den ganzen Schulungen auch schön aufgepasst hat. Danach schaut Cheffe sich das frisch gesäuberte Mundwerk nochmal an und wir planen die weitere Vorgehensweise. Ich rechne mit vielen weiteren Besuchen und einer Unmenge an Kosten. Aber was macht man nicht alles, damit man auch morgen noch kraftvoll zubeissen kann.

Autohändler, doo

Seit der Wagen in der Werkstatt war funktioniert tatsächlich einiges wieder, was vorher seinen Dienst versagte. Manches geht sogar zu gut, so zum Beispiel die Alarmanlage. Heute morgen fing die Huperei an, als ich gerade die Firma betreten wollte (da war weit und breit niemand, der auch nur ansatzweise das Auto hätte berühren können), heute abend in der Garage das gleiche Spiel (Apropos: sorry, lieber Nachbar, der Du gerade an Deinem Auto rumgeschraubt hast, als das losging. Das hallt bestimmt ganz schön laut in so einer Garage): Auto abgestellt, in die Wohnung und fünf Minuten später geht das Gedöns los. Die Huperei hört zum Glück nach eine Weile auf, der Warnblinker bleibt aber an.

Die Leute, die das Auto in der Werkstatt unter ihren Fittichen hatten, haben mit Sicherheit auch an der Elektronik rumgeschraubt. Zumindest blinken einige Lichter nicht mehr, die vorher sehr penetrant und ausdauernd geblinkt hatten (Alles undramatische Dinge, die man ignorieren konnte). Man hat die Elektronik also quasi “genullt” und im Zuge dessen die Alarmanlage hypersensibilisiert. Soweit meine Theorie – unbeweisbar wie alles, was die dort an dem armen Auto gedreht haben. So oder so ist die Alarmanlage aber nun sehr schnell dabei, wenn es darum geht sich zu melden. Das wird heute nacht spannend, wenn diese bescheuerten Marder wieder ihr Lager auf dem Dach aufschlagen. Denen gönne ich ja so ein Hupkonzert; dummerweise sind das aber nicht die einzigen, die daran teilhaben dürfen. Die Nachbarn wären leider auch live mit dabei und das hier ist tiefste Pampa: die stehen mit Fackeln und Mistgabeln vor der Tür, wenn sie rauskriegen, wem dieses laute Monster gehört.

Ich sollte vielleicht zur Sicherheit abends immer die Nummernschilder abschrauben…