Grüß Dich

In Österreich wird man zuallererst mal geduzt. Ich erschrecke da im ersten Moment jedes Mal ein bisschen. Wenn das „Grüß Dich“ dann noch von einem Kerl kommt und der dank Marillenschnaps Nummer Sieben schon leicht schief und dezent lasziv schaut, habe ich auch immer noch die absurden Bedenken, dass er mich gleich umarmt, seine Hände an meine Pobacken legt und mich an sich heranzieht und mich erstmal herzhaft knuddelt. Das ist natürlich Quatsch: circa drei Prozent der „Grüß Dich“-Kerle kämen nicht mal mit beiden Händen zeitgleich an meine Pobacken und von denen, die ran kämen, wäre bei geschätzten zwölf Prozent die Kraft zum Heranziehen nicht da. Dazu kommt, dass Neunundneunzigkommaneun Prozent der Marillenschnaps Nummer Sieben-Herren eben einfach dezent einen sitzen haben, sie deshalb leicht schief und dezent lasziv schauen und ihnen meine Pobacken leidlich egal sind. Davon dürften wiederum Neunundneunzigkommaneun Prozent auch im nüchternen Zustand keinerlei Notiz von meinen Pobacken nehmen, geschweige denn bestünde da ein tiefergehendes Knuddel- und Ansichheranziehinteresse. Für des Rest tut es mir leid: kein Interesse meinerseits… obwohl ich dieses Bedürfnis natürlich vollkommen verstehen kann! Bei diesen Pobacken!

Aber man gewöhnt sich so langsam an das „Grüß Dich“. Heute ging ich in einen „Spar“-Markt und habe den jungen Mann an der Käsetheke nicht gleich mit „FINGER WEG VON MEINEM ARSCH!“ angebrüllt, als er mich mit „Grüß Dich“ begrüßte. Es wird.

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