Lauch ist auch nichts anderes als eine Frühlingszwiebel, die sich Steroide einwirft und ständig in Muckibuden abhängt

Ich stehe in der Küche und überlege, ob ich jemals einen Hamster hatte. Hatte ich meines Wissens nach nicht. Überlege, ob der Junior jemals einen Hamster hatte. Auch da: Fehlanzeige. Wir sind ein hamsterloser Haushalt. Das ist tragisch, vor allem aus Sicht hamsteraffiner Menschen. Mir persönlich ist das weitestgehend egal, da ich Hamster schon immer als die versnobte, pelztragende Variante einer Ratte sah und ich die noch weniger mag. Die Reihenfolge beim Zusammentreffen mit einer Ratte wäre also nicht ein „Zieh Dir gefälligst was an, Ratte!“, sie zieht sich ihren versnobten Pelzmantel an und schwupp kommt mein Hieb mit der Schaufel, sondern direkt die Schaufel noch vor dem Griff nach dem Pelzmantel. Sensible Menschen lesen hier zwischen den Zeilen heraus, dass mein Verhältnis zu Hamstern nicht von Zuneigung, Harmonie und Sympathie geprägt ist und sie liegen damit nicht komplett falsch. Ähnlich, wenn nicht genau gleich verhält es sich mit Lauch…

Ich bin kein Freund von Suppen. Nicht, dass ich Suppen total verachte, aber muss nicht sein. Wenn ich die Auswahl zwischen einer Hühnerbrühe und der festen Version, also einem Hähnchenbrustfilet habe, nehme ich letzteres. Gleiches gilt für Rinderbouillon versus Steak. Warum sollte man etwas Leckeres verwässern?
Lauch mag ich auch nicht unbedingt. Ein seltsames Gemüse. Lauch sieht aus wie eine Frühlingszwiebel, die sich Steroide einwirft und ständig in Muckibuden abhängt. Nicht umsonst gilt „Du Lauch“ mittlerweile als Schimpfwort. Trotzdem gibt es immer noch Leute, die Lauch (als Gemüse) gut finden und einige kippen es sogar noch in die Suppe. Furchtbar. Man schwärmte mir mal von einer Lauch-Käse-Suppe vor und mir wurde schon vom Zuhören schlecht. Suppe… und dann auch noch Lauch da drin. Mir tat der Käse sowas von leid. Das hat kein Käse verdient, dass er sich mit sowas abgeben muss… dieser musste es aber wohl. Ich weiß nicht, ob ich Gast auf einer Party sein möchte, bei der man den Gästen Lauch-Käse-Suppe vorsetzt. Was kommt danach? Mettigel aus Tofu? Rohe Karotten und ein Päckchen Palmin als Dip? Zum Glück kenne ich solche Leute nicht – die Versorgung war bisher immer wunderbar und gab keinen Anlass zur Rebellion. Gemüse gab es schon ab und an, aber die Leute haben alle Geschmack und somit keinen Lauch und am Nähesten an Suppe war Gulasch (bis auf die Pilzsuppe letztens und die war der Hammer). Also alles richtig gemacht.

Worst Case Szenario wäre dann wohl eine Lauch-Hamster-Ratten-Suppe. Geschmacklich extrem widerlich und ständig das Fell vom Hamster zwischen den Zähnen. Zum Glück gibt es das nicht, bzw. wurde noch nicht aus dem asiatischen Raum zu uns herangetragen. Oder die Asia-Imbisse sind so clever und rasieren die Hamster vor der Zubereitung… dann merkt man es nicht gleich. Tatsächlich kam mir die Nummer 67 beim letzten Mal etwas seltsam vor. Hm. Lamstel-Latte-Lauch ist auch ein seltsamer Name für eine Suppe, wenn man so drüber nachdenkt…

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