Seelenverwandschaft mit einer Zecke

Da wacht man auf und die kleine Katze steht Schnauze an Nase vor einem und man denkt so im Halbschlaf: „Och nö, geht das jetzt schon los mit Pubertät, Gezicke und dem ganzen Piercingkram. Seit wann hat die so eine Kugel am Ohr?“ Tatsächlich ist man dann sehr schnell hellwach, wenn man erkennt, das die Kugel eine randvoll vollgesaugte Zecke ist, die kurz vor dem Absprung ist.

Zecken können locker eine Woche unter Wasser überleben, weshalb mein Plan, dieses eklige Etwas mal ein paar Stunden in ein Wasserglas zu versenken als nicht zielführend angesehen, abgebrochen und auf Eis gelegt wurde. Verbrennen funktioniert wohl ganz gut, aber in den seltensten Fällen hat man ein loderndes Feuer in der Nähe, wenn man es mal braucht….

Letztendlich habe ich die Zecke zwischen ein paar Zeitungsseiten gelegt und mit einem Wasserglas zerdrückt. Das Geräusch einer platzenden Zecke ist erstaunlich laut, das Bild, das sich einem nach Aufschlagen der Zeitung darbietet ist furchtbar, weil sehr blutig. Wie ein Unfall, bei dem ein Blutreserventransporter beteiligt ist, also mit viel mehr Blut als die Beteiligten selbst hergeben würden.
Diese Zecke ist jedenfalls aus dem Rennen. Aber wo die herkam gibts noch mehr: die kleine Katze hatte vorhin schon wieder eine. Diesmal aber eine kleinere, die noch nicht randvoll mit Blut war. Das Geräusch beim Zerquetschen war auch viel dezenter.

Die Zecke heute morgen war übrigens so dermaßen randvoll mit Blut, dass sie prall und vollgefuttert da lag, sich deshalb aber keinen Millimeter mehr aus eigener Kraft fortbewegen konnte. Da fühlte ich schon so eine kleine Seelenverwandschaft… kennt man ja von sich selbst nach einer ausgiebigen Völlerei. Richtig eng waren unsere Bande dann aber doch nicht, deshalb: Zeitung + Wasserglas.

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