Vorgekochte Linsen

Heute hat die Dummheit final Einzug gehalten und zwar in Form von Linsen. Ich habe wirklich und ernsthaft vorgekochte Linsen gekauft. Im Beutel. Für 1,79 Euro.

Mal ehrlich: was kann man beim Linsenkochen falsch machen? Ok, zu lang oder zu kurz, aber wir reden hier nicht von Sekundenbruchteilen, in denen sie vom einen in den anderen Zustand switchen. Und selbst wenn man versehentlich eine Spur drüber war… dann gibts eben Eintopf anstatt Salat. Meine Güte, beides lecker und das Kind meckert so oder so.
Ich kann auch gar nicht sagen, was mich bewogen hat, diese vorgekochten Linsen zu kaufen. Es war ein spontaner Reflex, der Beutel ist chic gestaltet und Reis kaufe ich manchmal auch in der Variante (Mal ehrlich: was kann man beim Reiskochen falsch machen?). Klar, man soll nicht hungrig einkaufen, aber ich war nicht hungrig. Ich hatte auch keinen unbändigen Jieper auf Linsen und überhaupt ist eigentlich gar kein Linsenwetter. Es ist zu warm für Eintopf und an für Linsensalat ist noch nicht Sommer genug. Mein Verdacht ist ja: unterschwellige Werbung. Dass man mir diese Lust auf Linsen irgendwie irgendwo untergeschoben hat. Vielleicht hat der Azubi von Linsenplatz.de bei der Radiowerbung was falsch gemacht und nun sehen lauter Kurzsichtige weiterhin schlecht, aber haben Blähungen von zu viel Linsen. Das mit den Blähungen ist bei mir im üblichen Rahmen, daran lag es also wohl nicht, aber trotzdem bin ich nun im Besitz vorgekochter Hülsenfrüchte, was meinem Ego nicht gut tut, denn Hülsenfrüchte selber kochen kann ich durchaus und das in einer mehr als akzeptablen Qualität. Da braucht es keinen Beutel für die Mikrowelle.

Immerhin ist die Zutatenliste ok: Linsen, Wasser, Salz. Da kommt den E-Nummern-Fanatikern das kalte Grausen und manch einer wird die ganze Nacht durchheulen, nachdem er das gelesen hat. Einzig die unnütze Beutelverpackung wird ihm Freude bereiten, bzw. – wenn er Glück hat – seiner umweltverachtenden Freundin (und wie man weiß, sind die Chancen, dass E-Nummern-Fanatiker und umweltverachtende Personen in einer freundschaftlichen, wenn nicht sogar amorösen Beziehung zueinander stehen statistisch gesehen relativ hoch), deren Blut diesbezüglich in Wallung gerät, was Momente der Glückseligkeit für die Beiden, aber eben auch eine unnütze Beutelverpackung für den Rest der Menschheit zur Folge hätte.

Einkaufen ist echt gefährlich. Vorgekochte Linsen und das nur, weil ich auf eine schöne Verpackung reingefallen bin. Aber okay, hätte schlimmer kommen können. Gibt ja noch anderes, was anfangs schön verpackt ist und ruckzuck ist man verheiratet. Und ähnlich wie bei Linsen sieht das hinterher auch nicht alles aus, wie auf der tollen Beutelverpackung. Da hat man dann den Salat. Oder Eintopf.

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